Doch nun droht ein «Rebound-Effekt», die
Erderwärmung zusätzlich zu beschleunigen: Fluorierte
Treibhausgase, die als FCKW-Ersatzstoffe in den letzten Jahren in
zunehmenden Mengen in die Atmosphäre gelangten, sind ebenfalls
sehr klimaaktiv, viele noch dazu extrem langlebig. Im
Wissenschaftsmagazin «Science» empfiehlt ein
internationales Forscherteam, die wirksamsten dieser Klimagase
ebenfalls zu regulieren. Damit könnte der positive
«Nebeneffekt» des Montreal-Protokolls für das
Klima erhalten bleiben.
Es gilt als der erfolgreichste internationale Umweltvertrag
– das inzwischen von 196 Ländern ratifizierte
Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht. FCKW und andere
Ozonkiller werden als Folge davon in den kommenden Jahrzehnten nach
und nach aus der Atmosphäre verschwinden. Von den sinkenden
Konzentrationen profitiert auch das Klima, denn viele FCKW sind
äusserst treibhausaktiv.
So weit, so gut. Doch in vielen Prozessen, in denen früher
FCKW eingesetzt wurden, kommen seither in zunehmendem Masse
fluorierte Ersatzstoffe zum Einsatz, etwa Fluorkohlenwasserstoffe
(FKW, grob gesagt: ähnliche Substanzen wie FCKW, aber ohne
Chlor), die das stratosphärische Ozon nicht mehr abbauen.
Verwendung finden FKW als Kühlmittel in Klimaanlagen und
Kühlschränken, als Treibmittel für Sprays, als
Lösungsmittel oder als Schäummittel bei der
Schaumstoffherstellung. Der Haken an der Sache: FKW sind ebenfalls
äusserst klimaaktiv, das in Autoklimaanlagen verwendete
FKW-134a zum Beispiel 1430-mal stärker als das
«klassische» Treibhausgas Kohlendioxid
(CO2).
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