Aktuelle Projekte
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Pyrolysereaktor als Forschungsplattform für CO2-Entfernung
Die Empa erforscht innovative Wege zur Reduzierung von CO₂ in der Atmosphäre, um einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Ein zentrales Element dieser Aktivitäten ist die sogenannte Pyrolyse, mit der pflanzliche Materialien wie landwirtschaftliche Abfälle in wertvolle Rohstoffe umgewandelt werden können. Dabei entsteht beispielsweise Pflanzenkohle, die langfristig CO₂ speichert und vielseitig einsetzbar ist – etwa als nachhaltiger Dämmstoff oder als Betonaggregat zur Reduktion von Emissionen.
Um diese Forschung weiter voranzutreiben, soll ein neuartiger Pyrolysereaktor aufgebaut werden, von dem diverse Abteilungen innerhalb der Empa profitieren werden. So soll eine Forschungsplattform geschaffen werden, mit der CO₂-bindende Materialien in grösserem Massstab entwickelt und die industrielle Anwendung vorangetrieben werden können.
Für die Beschaffung werden aktuell noch Mittel gesucht.
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Energieplanung für Netto-Null-Quartiere
Die Reduktion von CO₂-Emissionen in Städten ist eine der grössten Herausforderungen der Energiewende. Bestehende Planungstools sind oft zu eingeschränkt, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Infrastruktur, Energieversorgung und dem Verhalten der Bewohner zu erfassen. Ohne eine ganzheitliche Herangehensweise bleibt das Ziel klimaneutraler Quartiere und Städte unerreichbar. Deshalb will die Empa in diesem Projekt gemeinsam mit den St. Galler Stadtwerken ein innovatives Planungstool entwickeln, das alle relevanten Faktoren, Wechselwirkungen und Akteure einbezieht. Die Ent-wicklung findet anhand eines echten bestehenden Quartiers in St. Gallen statt: dem Reallabor Rus-sen/Hof. Dieses bietet die idealen Voraussetzungen, um den neuen Ansatz ausgiebig zu testen und zu optimieren. Ziel ist es, dass nach diesem Pilotprojekt auch andere Gemeinden und Städte Netto-Null-Quartiere mithilfe des Tools planen können.
Für das Projekt werden aktuell noch Mittel gesucht.
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Röntgenvideos für Wirbelsäulendefekte
Zur Behandlung einer lumbalen Spinalkanalstenose, bei der eine Verengung des Wirbelkanals auftritt, wird oft ein chirurgischer Eingriff vorgenommen. Viele Patienten leiden danach an Komplikationen und benötigen häufig weitere Operationen. Eine genauere Beurteilung der Wirbelsäule vor dem Eingriff könnte dies verhindern. Herkömmliche statische Röntgenaufnahmen stossen hierbei allerdings oft an ihre Grenzen, weil viele Komplikationen in der Wirbelsäule sich erst in der Bewegung zeigen. In diesem Projekt, das gemeinsam mit dem Inselspital Bern durchgeführt wird, sollen deshalb Patienten mit einer lumbalen Spinalkanalstenose mittels Hochgeschwindigkeits-Röntgenvideos untersucht werden, die während der Bewegung aufgenommen werden. Diese präziseren Daten sollen ein besseres Verständnis der Erkrankung und der Auswirkungen chirurgischer Eingriffe ermöglichen und somit die Grundlage für eine bessere Behandlung legen.
Das Projekt wird bereits von der Fondation Johanna Dürmüller-Bol unterstützt. Es werden aber noch weitere Mittel gesucht.