Heinz A. Oertli-Fonds für Augenmedizin

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Der Unternehmer Heinz A. Oertli hat zu Lebzeiten eine Firma zur Entwicklung und Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Augenchirurgie aufgebaut. Da ihm das Thema Augenheilkunde auch nach dem Verkauf der Firma weiterhin am Herzen lag, errichtete er 2022 an der Empa einen Fonds zur Augenforschung. Im Jahr 2024 ist Herr Oertli im Alter von 94 Jahren verstorben. Er hinterliess der Empa ein grosszügiges Legat, mit dem der Fonds über mindestens zehn weitere Jahre hinweg Projekte im Bereich Augenforschung fördern kann. 

Forschungsschwerpunkt Augenmedizin

Weltweit leiden über 2,2 Milliarden Menschen an einer Sehbeeinträchtigung und mit der alternden Bevölkerung steigt die Zahl der Augenerkrankungen rasant. An der Empa arbeiten Forscherinnen und Forscher an innovativen Behandlungen für Augenkrankheiten, an verbesserten chirurgischen Techniken oder etwa an alternativen Nahtmethoden. 

Unterstützte Talente
Bekämpfung von gefährlichen Entzündungen in der Netzhaut
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Nach einer Augenoperation können sich bakterielle Infektionen bilden, die Netzhautschäden verursachen und damit zu Sehverlust führen können. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, solche Netzhautschäden zu reparieren. Deshalb müssen die Infektionen, wenn sie nicht verhindert werden können, möglichst schnell behandelt werden. Aktuell werden dazu hochkonzentrierte Antibiotika verabreicht, die allerdings zunehmend an Wirkung verlieren, da die Bakterien stetig resistenter gegen sie werden. In diesem Doktoranden-Projekt soll ein neuartiges Medikament auf der Basis von Nanomaterialien entwickelt werden, das Bakterien nur mit geringen Konzentrationen von Antibiotika abtötet und gleichzeitig die Netzhaut vor Schäden schützt. 

Intelligentes Klebemittel zur Behandlung von Hornhautdefekten
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Eine Verletzung der Hornhaut kann Gewebeschäden verursachen, aber auch den Zugang für Krankheitserreger ermöglichen, was letztendlich zur Trübung der Hornhaut und zu Blindheit führen kann: Weltweit führt beschädigte Hornhaut in 4,2 Millionen Fällen zu Sehbeeinträchtigungen und in rund 2 Millionen Fällen zu einseitiger Blindheit. In einem ersten Schritt wird in diesem PhD-Projekt daher ein intelligentes, funktionales Gewebeklebemittel zur schnellen und hoch effizienten Behandlung von infizierten Hornhautverletzungen entwickelt. Dieser Kleber soll einerseits eine antimikrobielle Wirkung haben, ausserdem den Kollagenabbau verhindern. Damit wird eine nahtlose Heilung angestrebt.

Schonendes Verfahren für den Verschluss von Gewebe
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Um das Gewebe nach einem Eingriff zu verschliessen, gibt es in der Hornhautchirurgie verschiedene Methoden, wie beispielsweise Nähen oder Laser-basiertes Gewebeverkleben. Diese Verfahren können aktuell allerdings immer noch zu Komplikationen führen, beispielsweise zu Hornhautverformungen. In diesem Projekt, das zusammen mit der ETH Zürich durchgeführt wird, soll der PhD deshalb ein neues Laser-basiertes Gewebelötverfahren entwickeln, welches schonendere Gewebeverschlüsse ermöglicht. Damit soll eine schnellere Heilung der Hornhaut und eine verringerte Narbenbildung erreicht werden. 

Regulation der Neurodegeneration beim Glaukom
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Das Glaukom ist die zweithäufigste Erblindungsursache der Welt. Dabei wird die Netzhaut fortschreitend und irreversibel geschädigt. In diesem Projekt möchten wir ein Autoregulationssystem entwickeln, das einen hochempfindlichen Drucksensor und Ventile umfasst. Der Sensor wird mit einem selbstregulierenden Ventil verbunden, um den Augeninnendruck unter dem kritischen Schwellenwert zu halten. Druckanstieg führt dazu, dass sich das Ventil öffnet und das überschüssige Kammerwasser abfliesst. Dies wiederum führt zu einem Druckabfall, der vom Drucksensor erkannt wird und das Schliessen des Ventils bewirkt. Neben dem Heinz A. Oertli-Fonds haben für dieses Projekt auch die Hedy Glor-Meyer-Stiftung, die gemeinnützige Stiftung für medizinische Hilfe und eine weitere Stiftung grosszügige Beiträge gesprochen.

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Facts & Figures

Gründung: 2022
Themenbereich: Augenmedizin

Bisher unterstützte Forschende:
3 PhDs, 1 PostDoc


Kontakt

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