Monitoringsystem für gemischte Kunststoffsammlungen in den Schweiz

In der Schweiz existiert eine Vielzahl von verschiedenen Angeboten für die Sammlung und Verwertung von Kunststoffen. Oft stellen Medienberichte und aussagen verschiedener Interessensvertretern den ökologischen Nutzen dieser noch eher neuen und kleinen Sammlungen öffentlich in Frage. Der Verein Schweizer Plastic Recycler will durch eine Charta für die Sammelsysteme sowie ein gemeinsames Monitoringsystem die Transparenz über die Sammlung und Verwertung von gemischten Kunststoffen erhöhen und den hohen Qualitätsansprüchen der Recyclingindustrie und den Konsumenten gerecht werden. Die Empa hat dieses Monitoringsystem entwickelt, welches im Jahr 2020 getestet und ab 2021 allen Anbietern von Kunststoffsammlungen offensteht.

In der Schweiz existiert eine Vielzahl von verschiedenen Angeboten für die Sammlung und Verwertung von Kunststoffen, die rechtlich den Siedlungsabfällen zuzuordnen sind. Der Verein Schweizer Plastic Recycler (VSPR) hat als Branchenorganisation eine Charta für das Plastikrecycling der Schweiz entworfen. Diese soll eine hohe Qualität der Sammlung und Verwertung bezüglich Umwelt, Qualität, Sicherheit und Gesundheit garantieren. Darauf aufbauend hat die Empa unter Einbezug von Interessensvertretern ein Monitoringsystem für die Sammlung und Verwertung von gemischten Kunststoffen entwickelt. Das Monitoringsystem besteht aus überprüfbaren Anforderungen, d.h. Kriterien für den Betrieb von Kunststoffsammlungen auf Basis der Charta und rechtlichen Anforderungen, und dem Monitoringhandbuch, welches die Prozesse und Kompetenzen regelt.

Das Monitoringsystem soll als Branchenlösung eine glaubwürdige Überwachung der Kunststoffsammlungen ermöglichen. Sammelsysteme können sich diesem durch Teilnahme an einem Lizenzsystem freiwillig unterstellen. Mit dem Monitoringsystem wird eine unabhängige Kontrollstelle bei der Firma Sofies-Emac AG geschaffen, welche die Systembetreiber bezüglich der Einhaltung der Anforderungen auditiert und deren Konformität beurteilt. Nebst einer Sicherstellung der sachgemässen Verarbeitung von Kunststoffabfällen können so auch regelmässig harmonisierte Kenngrössen über verschiedene Sammelsysteme erhoben und konsolidierte Mengenstrom- und Finanzflussinformationen publiziert werden. Die Anforderungen sowie das darauf aufgebaute Monitoringsystem werden im Jahr 2020 als Pilotversuch mit ausgewählten Systembetreibern getestet werden. Ab 2021 soll die Auditierung allen Sammelsystemen offenstehen. Die Anforderungen und das Monitoringsystem wurden mit besonderem Fokus auf die gemischte Sammlung von Kunststoffen über im Vorfeld verkaufte Sammelsäcke entworfen. Eine Ausweitung auf andere Arten von Sammelsysteme sollte jedoch mit wenig Aufwand möglich sein.

Die aktuellsten Versionen der Anforderungen und des Handbuchs sind auf der Webseite des Vereins Schweizer Plastic Recycler abrufbar.