Erste Finanzierungsrunde abgeschlossen

Empa-Spin-off mit elektronischem Pflegeassistent auf Erfolgskurs

17.01.2013 | MARTINA PETER
Das erste Produkt des Empa- und ETHZ-Spin-off compliant concept auf dem Schweizer Markt übertrifft alle Erwartungen. Die erfolgreiche Markteinführung des elektronischen Assistenten im Gesundheitswesen überzeugte auch die Investoren. Nach abgeschlossener Finanzierungsrunde zählen zu den Kapitalgebern die Lausanner Debiopharm Group, die Zürcher Kantonalbank und die Empa. Damit kann compliant concept weiter wachsen international expandieren.
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Der Kostendruck im Gesundheitswesen und die Anforderungen an die Pflege steigen stetig. Es wächst damit auch die individuelle Arbeitslast, die das Pflegepersonal zu bewältigen hat. Deshalb sind intelligente Lösungen, die das Pflegepersonal entlasten und eine konstante, hohe Pflegequalität garantieren, gefragter denn je. Michael Sauter, CEO der 2009 gegründeten Firma compliant concept im Technologiezentrum der Empa «glatec», hat nicht nur Ideen, sondern auch Lösungen. Im Juli 2012 brachte der promovierte Maschinenbauingenieur mit seinem Team das erste Produkt eines umfassenden Konzepts zur Mobilität- und Aktivitätsanalyse von pflegebedürftigen Personen auf den Markt: Zum ersten Mal ist es möglich, objektive Informationen zu Schlafverhalten und Mobilität zu gewinnen. Neben den Pflegebedürftigen profitiert in erster Linie das Pflegepersonal von den neuen Möglichkeiten. Der «Mobility Monitor» unterstützt die Pflegenden in ihren Entscheidungsprozessen und trägt zu einer effizienten Planung, Gestaltung und Dokumentation der Pflege bei.
 

Die Rückmeldungen der Erstkunden seien überwältigend, berichtet Sauter. Die Kunden setzen den Monitor deutlich vielseitiger ein als ursprünglich geplant. Bereits im ersten Quartal nach dem Verkaufsstart erzielte das Unternehmen über 50 Prozent mehr Umsatz als im Businessplan vorgesehen. Erste Kunden kauften bereits weitere Geräte nach, und mit der TERTIANUM Gruppe konnte für den Einsatz des Mobility Monitors in all ihren Betrieben einer der Marktführer gewonnen werden. Luca Stäger, CEO der TERTIANUM Gruppe, begründet dies wie folgt: «Der Einsatz des Mobility Monitors ergänzt die pflegerische Fachkompetenz der 16 TERTIANUM-Residenzen und fünf Perlavita-Betriebe optimal und bietet unseren Pflegegästen individuelle Sicherheit und Qualität.» Seit Anfang 2013 wird der Mobility Monitor auch in Deutschland vertrieben. Mit Partnern in weiteren Ländern sei man bereits im Gespräch, so Sauter.


Erfolgreich abgeschlossene erste Finanzierungsrunde
Idee und Produkt haben auch Investoren überzeugt. Kürzlich schloss Sauter die erste Finanzierungsrunde ab. Er wird nun neu nicht nur von diversen Privatinvestoren unterstützt, sondern fand in der Lausanner Debiopharm Group, welche Pharmazeutika entwickelt, in der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und der Empa institutionelle Kapitalgeber.
«Ich freue mich sehr über die gute Zusammensetzung der Investoren. Wir können nicht nur vom bereit gestellten Kapital, sondern auch von deren Know-how und den immensen Netzwerken profitieren», meint Sauter. Thierry Mauvernay, Delegierter des Verwaltungsrats der Debiopharm Group, verdeutlicht: «Der Start-up-Geist wird bei Debiopharm hochgehalten. Da wir diesen weiter fördern möchten, unterstützen wir andere Unternehmer längerfristig. Die Ideen und Vorstellungen von compliant concept über die Zukunft der Medizin decken sich mit unseren. Auch sie setzen sich für präventive Systeme ein, welche Gesundheitskosten senken und verhindern, dass Pflegebedürftige unnötigem Leiden ausgesetzt sind.»


Das neu eingeschossene Kapital ermöglicht es compliant concept, weiter zu wachsen und in weitere Länder zu expandieren.

 
 


 
So funktioniert der Mobility Monitor

Unter der Matratze wird eine Messeinheit fixiert, die sowohl mit dem Displaygerät am Bettrand als auch mit einer Lichtrufanlage verbunden ist. Die Messeinheit erfasst und analysiert berührungslos, also ohne Kontakt zum Körper, feinste Bewegungen des Patienten, wertet diese aus und zeigt die gemessenen Werte auf einem kleinen Display am Bettende an. Die Auswertung am Computer erlaubt es dem Personal zudem, die weitere Pflege effizient zu planen und zu dokumentieren. Da sich der «elektronische Assistent» auch bestens dafür eignet, das Schlafverhalten zu erfassen oder die Medikamentendosierung zu überprüfen, wird er nicht nur in Pflegeheimen und Spitälern eingesetzt; Verwendung findet er auch in Rehakliniken. Mehr Infos hier.


 

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Über Debiopharm Group™
Debiopharm Group™ (Debiopharm) ist ein weltweit tätiger Biopharmakonzern mit Sitz in der Schweiz, dessen Schwerpunkt auf der Entwicklung verschreibungspflichtiger Medikamente in Therapiegebieten mit ungedecktem medizinischem Bedarf liegt. Die Gruppe erwirbt Lizenzen für vielversprechende Wirkstoffe, entwickelt diese weiter und vergibt gegen Ende des Entwicklungsprozesses Lizenzen für die fertigen Produkte an Partner aus der Pharmabranche, die das Marketing und den Vertrieb weltweit übernehmen. Debiopharm finanziert die weltweite Entwicklung aller ihrer Produkte unabhängig. Um Synergien mit ihrem Kerngeschäft zu nutzen, investiert die Gruppe in Start-ups – aufgrund der zunehmenden Bedeutung der personalisierten Medizin vor allem im Bereich molekulare Diagnostik sowie auf anderen Gebieten, die eine kontinuierliche Förderung von Unternehmergeist ermöglichen. Weitere Informationen hier.


 

Über die Zürcher Kantonalbank
Die Zürcher Kantonalbank ist die marktführende Zürcher Universalbank mit nationaler Ausrichtung. Sie investiert über den bankeigenen Venture-Fonds Pionier jedes Jahr Risikokapital in rund 20 Start-up Gesellschaften im Wirtschaftsraum Zürich. Damit unterstützt die Bank den Transfer von Ideen in die Wirtschaft. Mehr Informationen hier.