Getrennt analysieren, vereint
bekämpfen
Die norwegischen Toxikologen gingen nun einen Schritt weiter und
liessen die Russpartikel mit Hilfe von Lösungsmitteln von den
anhaftenden chemischen Giftstoffen bei Brauns Kollegen an der
«University of North Dakota» trennen. Dann analysierte
Braun die Bestandteile einzeln im Röntgenlicht: erst die
«nackten» Russpartikel, danach die Lösung mit den
mutmasslich Krebs erregenden Giftstoffen, die zuvor am Russ
gehaftet hatten. Wieder fand Braun verschiedene funktionelle
Gruppen am Kohlenstoffgerüst und konnte sie mit den Befunden
seiner früheren Forschungsarbeit vergleichen.
Zugleich testeten die Toxikologen, welche Wirkung die beiden
Fraktionen der Russpartikel auf menschliche Lungenzellkulturen
haben. Erstmals wurde also getrennt untersucht, was am Russ so
gefährlich ist. Die Studie, die kürzlich im Fachblatt
«Toxicology Letters» erschien, ist nach Meinung von
Braun die erste, in der die Methode der
Röntgenabsorptionsspektroskopie (NEXAFS) mit Methoden der
toxikologischen Forschung kombiniert worden war.
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