Editorial Empa Quarterly #83

Die entscheidende Zutat

14.12.2023 | MICHAEL HAGMANN

Rund zwei von drei technischen Innovationen beruhen auf neuartigen Materialien – etwa Silizium, ohne das die heutzutage allgegenwärtige Mikroelektronik undenkbar wäre, oder Lithiumionen-Batterien, die aktuell alles – vom Smartphone bis zum e-Auto – mit Strom versorgen.

Oder aber – und damit wären wir bei der aktuellen Quarterly-Ausgabe – Perovskite. Pero-was? Diese äusserst vielfältige Substanzklasse zeichnet sich durch ihre besondere Kristallstruktur aus und lässt sich durch leichte Veränderung der chemischen «Rezeptur» praktisch beliebig erweitern. Ein chemischer Baukasten also ganz nach dem Gusto experimentierfreudiger Materialforscher.

So strahlen «Quantenpunkte» aus Perovskit-Nanokristallen nur Licht einer bestimmten Wellenlänge aus und eignen sich etwa für neuartige Bildschirme und Displays; Perovskite eignen sich aber auch für Bildsensoren und ultraeffiziente Tandem-Solarzellen.

Ein anderes «Wundermaterial» ist Graphen, nur eine Atomlage dünne Schichten aus Kohlenstoff, das Empa-Forschende etwa für Anwendungen in der Quantentechnologie und Nanoelektronik erforschen. Doch bei neuen Materialien sollte man von Anfang an auch mögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt untersuchen. Genau damit beschäftigten sich Empa-Forschende im Rahmen des vor kurzem zu Ende gegangenen «Graphene Flagship»-Projekt der EU.

Wer die faszinierende Welt der Materialien live erleben möchte, ist herzlich eingeladen zum Tag der offenen Tür am 14. September auf unserem neuen Forschungscampus in Dübendorf – mehr dazu im nächsten Quarterly.

Michael Hagmann
Leiter Empa-Kommunikation
Redaktion / Medienkontakt

Dr. Michael Hagmann
Kommunikation
Tel. +41 58 765 4592


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Empa Quarterly#83 Perovskite: Blick in den Kristall

Vor über 180 Jahren wurde im Uralgebirge ein kurioser Kristall entdeckt. Heute ist daraus eine ganze Materialklasse entstanden, die von grossem Interesse für die Forschung ist: die Perovskite. Gemeinsam ist allen Perovskiten ihre Kristallstruktur, die ihnen ungewöhnliche Eigenschaften verleiht. Ändert man die genaue Zusammensetzung des Perovskits, kann man diese Eigenschaften steuern. Genau das machen sich Empa-Forschende zunutze, die aus diesem vielversprechenden Material Solarzellen, Detektoren und Quantenpunkte entwickeln.

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