Empa will ihren CO2-Ausstoss bis 2012 massiv senken

Klimaschutz beginnt im eigenen Betrieb

23.04.2010 | REMIGIUS NIDERÖST

Die Empa trifft Massnahmen, um ihre Energieeffizienz zu erhöhen und den CO2-Ausstoss deutlich zu senken. Die geplante Sanierung der Heizzentrale soll den CO2-Ausstoss am Standort Dübendorf um 70 Prozent reduzieren.

https://www.empa.ch/documents/56164/279891/_a592-2010-04-23-b1m_heizzentrale.jpg/37ac34ca-10ac-48d1-948c-746e5215c2a0?t=1448298164000
 
Legende: Das bestehende Gebäude der Empa-Heizzentrale in Dübendorf wird ab 2011 saniert. Dank den neuen Kernstücken der Heizzentrale, zwei Altholzvergasungsanlagen in Kombination mit zwei Blockheizkraftwerken, wird der CO2-Ausstoss dadurch um 70 Prozent reduziert.
 
Klimaschutz ist für die Empa mehr als nur ein Wort. So trägt sie mit ihrer Forschung und ihren Entwicklungen dazu bei, dass diese und andere Umweltprobleme gelöst werden können, etwa in Bereichen wie Photovoltaik, Wasserstoff, Ökobilanzen, saubere Mobilität und energieeffizientes Bauen. Klimaschutz bedeutet für die Empa aber auch, den eigenen Betrieb klimafreundlich zu machen. Sie hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, ihren CO2-Ausstoss von 6735 Tonnen im Jahr 1990 auf 2020 Tonnen bis zum Jahr 2030 zu senken, was einer Reduktion von mehr als 70 Prozent entspricht.

Im letzten Jahr hat die Empa zahlreiche grössere Massnahmen an den beiden Standorten Dübendorf und St. Gallen umgesetzt. So wurden in Dübendorf Umwälzpumpen ausgewechselt sowie die beiden Druckluftkompressoren wie auch der Notstrom-Dieselmotor samt USV-Hauptverteilung (Unterbruchsfreie Stromversorgung) ersetzt. In St. Gallen wurden die Wärmeverteilung mit hydraulischen Massnahmen sowie die Fernwärme und die Wärmerückgewinnung mit regeltechnischen Massnahmen abgeglichen. Im Weiteren passte man die Luftmenge der Kapellen in den Labors an und begrenzte die Temperatur der Umluftkühlgeräte. Zudem wurde einer von zwei Elektrotransformatoren ausser Betrieb gesetzt. All diese Massnahmen führen dazu, dass der Energiebedarf um 345 Megawattstunden pro Jahr geringer ausfällt, was rund 185 Tonnen CO2 entspricht.
 

Neue Heizzentrale gleich minus 70 Prozent
Ebenfalls 2009 fand ein Ideenwettbewerb für eine neue Heizzentrale auf dem Empa-Gelände in Dübendorf statt. Momentan läuft die Ausschreibung dazu. Die Bauarbeiten sollen im ersten Quartal 2011 starten; in Betrieb gehen soll die Zentrale Mitte 2012. Kernstück der neuen Heizzentrale sind zwei Altholzvergasungsanlagen in Kombination mit zwei Blockheizkraftwerken.
Allein die neue Heizzentrale wird den CO2-Ausstoss am Standort Dübendorf um 70 Prozent senken. Damit dürfte die Empa ihr Ziel von 2020 Tonnen CO2-Ausstoss pro Jahr bereits 2012 und nicht erst 2030 erreichen. Dies ist aber noch lange kein Grund, sich zurückzulehnen. So sind 2010 noch weitere Massnahmen geplant. Überall dort, wo Gebäude oder Gebäudeteile renoviert werden müssen, soll dies «klimafreundlich» geschehen.


Zielvereinbarung mit Behörden
Zusammen mit der ETH Zürich und der Forschungsanstalt WSL, die wie die Empa zum ETH-Bereich gehören, sowie dem Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) schloss sich die Empa bereits 2007 zur Energie-Modell-Gruppe «öffentliche Bauten» zusammen und unterzeichnete mit den Standortkantonen eine so genannte Universalzielvereinbarung. Darin verpflichten sich die vier Institutionen, ihre Energieeffizienz zu verbessern und den CO2-Ausstoss zu mindern.

Ob die Ziele erreicht werden, wird jährlich überprüft. Denn die Vereinbarung ist rechtlich bindend. Sie befreit die Gruppe von der CO2-Abgabe, die seit dem 1. Januar 2008 in der Schweiz auf fossile Brennstoffe gilt. Unternehmen können sich von der CO2-Abgabe befreien lassen, wenn sie sich gegenüber dem Bund zu einer Begrenzung ihrer Emissionen verpflichten. Dies hat die Empa mit der Zielvereinbarung getan.

 

 
  Das Zertifikat zeigt es: Die Empa nimmt den Klimaschutz ernst und reduziert ihren CO2-Ausstoss.
 

 
Die Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) unterstützt die Mitglieder der Gruppe beispielsweise darin, die Ziele zu überwachen oder Massnahmen zu planen. Zudem vertritt sie die Gruppe gegenüber den Behörden, mit denen die Vereinbarung abgeschlossen wurde. Der Bund hat die EnAW, die 1999 von den grossen Wirtschaftsverbänden der Schweiz gegründet wurde, als Partnerorganisation der Wirtschaft beauftragt, Zielvereinbarungen zusammen mit Unternehmen auszuarbeiten. Die EnAW bestätigt der Empa das besondere Engagement durch ein Zertifikat für «freiwilligen Klimaschutz».