2. Swiss NanoConvention am 28./29. Juni 2007 in Bern

Der Nano-Dialog wird fortgesetzt

11.05.2007 | MANUEL MARTIN

«Ich hoffe sehr, dass die NanoConvention zur alljährlichen Tradition avanciert», liess Peter Gehr von der Universität Bern nach der ersten NanoConvention im Juni 2006 verlauten. Sein Wunsch war der Empa sozusagen Befehl: Am 28. und 29. Juni 2007 lädt die «Swiss NanoConvention 2007» erneut alle Nano-Interessierten in den Kursaal Bern ein. Laut Empa-CEO Louis Schlapbach soll die Veranstaltung den Nano-Dialog in der Schweiz über sämtliche Disziplinengrenzen hinaus weiter verstärken und als Plattform für spannende Vorträge und Diskussionen sowie als «Kontaktbörse und Wissensmarktplatz» dienen.

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Ob auf Fensterscheiben, die nicht mehr schmutzig werden, in ultraflachen Bildschirmen, die gestochen scharfe Bilder liefern oder dereinst zum gezielten Transport von Medikamenten in bestimmte Organe: Die Nanotechnologie hat viele Gesichter. Deshalb gilt sie als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Optimistische Stimmen vergleichen sie in ihrer «Reichweite» gar mit der Elektrizität oder der Computer- bzw. Informationstechnologie. Welche Auswirkungen auf Wissenschaft, Wirtschaft, Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft sind von einer derart weitreichenden Technologie zu erwarten? «Genau darüber wollen wir an der NanoConvention diskutieren», so Schlapbach. «Und um dabei über den „Tellerrand“ der Wissenschaft hinauszuschauen, haben wir versucht, alle wesentlichen Akteure aus Forschung, Industrie, dem Versicherungs- und Finanzwesen, der Politik, Verwaltung und Gesellschaft an einen Tisch zu bringen. Ich denke, das ist uns – zumindest was die ReferentInnen angeht – gelungen.»

Ein Programm, das sich sehen lassen kann: Vom Bundesrat über internationale Nano-Cracks zum Star-Philosophen …

Die Themenkreise «Faszination», «Innovation» und «Sicherheit» der Nanotechnologie bilden die drei Eckpfeiler der diesjährigen NanoConvention. Die neusten Erkenntnisse der Nanowissenschaften sowie Ergebnisse aus nanotechnologischen Anwendungen und deren praktische Umsetzung werden in so genannten «Topical Sessions» weiter vertieft. Es wird über die Chancen und Risiken diskutiert und ein Ausblick in die Zukunft gewagt. Aber auch die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Technologie – in diesem Fall der Nanotechnologie – und der Gesellschaft werden von verschiedener Seite beleuchtet.

 
Auch dieses Jahr referieren an der NanoConvention hochkarätige internationale ReferentInnen aus verschiedenen Disziplinen – von der Forschung über die Industrie bis hin zur Philosophie. Im Bild die Hauptredner der letztjährigen Veranstaltung, Harald Krug, Don Eigler, Louis Schlapbach und Ortwin Renn.
 

Bundesrat Pascal Couchepin, als Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern oberster Forschungs- und Bildungspolitiker des Landes, eröffnet die Konferenz. Ein weiteres «Highlight» der NanoConvention ist der US-Chemiker George Whitesides von der Harvard University. Er sei einer der bedeutendsten Nanowissenschaftler unserer Zeit, meint Hans-Joachim Güntherodt, Präsident des «Advisory Board» der Swiss NanoConvention und ehemaliger Leiter des Nationalen Kompetenzzentrums «Nanoscale Science» an der Universität Basel. «Seinem Interesse für die Mikro- und Nanotechnologie verdanken wir zahlreiche Fortschritte in der Entwicklung funktioneller Materialien und in den Life Sciences.»

 

Aus Sichtweise der Philosophie beleuchtet der berühmte Schriftsteller und Philosoph Peter Sloterdijk das Verhältnis von Mensch und Technologie. Er ist bekannt für die Einbettung brisanter, aktueller Fragestellungen in einen historischen Kontext. Dasselbe gilt für seine pointierten, zeitdiagnostischen Reflexionen über Technik und Technologien. Weitere prominente Redner sind unter anderem der US-Toxikologe David Warheit vom DuPont Haskell Lab und der Nestlé-Forschungschef Werner Bauer.

Ausserdem ist ein Teil des Programms dem Aspekt «Nano and Finance» gewidmet. Für Arthur Vayloyan, Mitglied des Private Banking Management Committee der Credit Suisse, bildet die Veranstaltung einen weiteren Meilenstein im Bestreben der Credit Suisse, die Nanotechnologie und deren Marktpotenzial differenziert zu beleuchten: «Die Credit Suisse als globales Finanzdienstleistungsunternehmen will innovative und zukunftsweisende Anlagethemen wie dieses frühzeitig aufgreifen und den Kundinnen und Kunden entsprechende Chancen, aber auch Risiken aufzeigen». Die Credit Suisse ist dieses Jahr Hauptsponsorin der Swiss NanoConvention.

Text: Manuel Martin

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