Sommercamp für Kinder an der Empa in Dübendorf

Fest in Kinderhänden

22.07.2005 | BÄRBEL ZIERL

Eine Woche lang wirbelten 16 Kindern durch die Empa am Standort Dübendorf. Es wurde gehämmert, geschaufelt, experimentiert, gespielt und gehandwerkt. Und nicht nur die Kinder hatten alle Hände voll zu tun, auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren vollauf beschäftigt.

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Die Kinder beim Bau einer Brücke aus Holz.
 

Schillernde Seifenblasen, gross wie Wassermelonen, schweben durch Gänge und Treppenhäuser. Im Labor stehen Dutzende Becher gefüllt mit gelbem, pinkem, rotem oder blauem Schleim. Die Deckel von Posterrollen knallen wie Sektkorken durch die Luft. In der Bauhalle führt eine vorgespannte Holzbrücke über einen imaginären Fluss. Betonwürfel sind verziert mit Handabdrücken und kleinen Kunstwerken.  – Kinderhände haben die Empa in Besitz genommen.

 

Zehn Töchter und sechs Söhne von Empa-Mitarbeitenden – zwischen sechs und dreizehn Jahren alt – wirbeln in der Woche von 18. bis 22. Juli durch die Forschungsanstalt und halten die Forschenden auf Trab. Mit weissen Kitteln und Schutzbrillen ausgerüstet, beugen sie sich voll Eifer über ihre mit Zaubertinte geschriebenen Geheimschriften, mischen „Blötterliwasser“ und rühren in kleinen Töpfen, bis sich der Inhalt zu zähflüssigem Schleim verwandelt. „Ich liebe Schleim“,  ruft ein Junge begeistert und fragt aufgeregt, „darf ich noch mehr machen? Ich hab erst vier Becher“. 

 
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Bau von kleinen Stromkreisen in der Werkstatt.
 

Kinderhände in Beton gedrückt

Wie schon letztes Jahr sind die Empa-Kinder in der ersten Ferienwoche eingeladen, einen Ausflug in die Welt der Technik zu machen und den Arbeitsplatz ihrer Eltern kennen zu lernen. Überall können sie selbst Hand anlegen. In der Bauhalle konstruieren die Kinder eine mit Seilen vorgespannte Holzbrücke. In der Werkstatt basteln sie kleine Stromkreise.

 

Im Betonlabor schaufeln und mischen sie ihren eigenen Beton, füllen ihn in Formen und verdichten ihn mit Hilfe der ForscherInnen. Hände werden hinein gedrückt und Finger zeichnen Bilder auf die Würfel. Eigentlich sollen die Würfel Ende der Ferienwoche auf ihre Druckfestigkeit geprüft werden. Doch die Kinder ziehen es vor, die acht Kilogramm schweren Handwerke mit nach Hause zu nehmen.  

Der Empa-Nachwuchs ist aber auch kritisch. „ Das ist das, was am Tag der offenen Tür nicht funktioniert hat“, ruft einer dazwischen, als ein Forscher den Knalleffekt von „Hexenwasser“ vorführen will. Doch diesmal funktioniert es. Ein Feuerball huscht durch den Plastikschlauch und der mit Hexenwasser bespritzte Karton schiesst mit einem Knall aus dem Schlauchende. Die Kindermünder stehen offen und für einen kurzen Moment kehrt Ruhe ein.

 
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Im Labor muss auch auf die richtige (Schutz-)Kleidung geachtet werden.
 

Familienfreundliche Empa

Neben den Forschungsarbeiten im Empa-Labor steht auch ein Besuch bei der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf (WSL) und im Verkehrshaus in Luzern auf dem Programm. Prächtige Alpenbock-Käfer krabbeln an der WSL über Kinderhände und -arme und so manch einer schaudert ein wenig. Im Planetarium vom Verkehrshaus tauchen die Kinder ein in die Welt der Sterne und Planeten.

 

Das Sommercamp ist eines unter verschiedenen Angeboten, mit dem die Empa junge Mitarbeitende auf ihrem Lebensweg unterstützen möchte. Die einwöchige professionelle Betreuung soll Eltern helfen, Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Und wer weiss, vielleicht wird sich das eine oder andere Kind dazu entschliessen, nach der Schule bei der Empa arbeiten zu wollen.

Autorin: Bärbel Zierl,

Kontakt: Anne Satir, und Bastian Bommer,

 
 
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