Ein wahrer Experte im Verwerten von
Kohlenhydraten
Vom nun vorliegenden kompletten Genom «seines»
Geigenpilzes verspricht sich Schwarze einiges. «Die
Genomsequenz liefert uns entscheidende Schlüsselinformationen
über die Gene der lignolytischen, also Holz zersetzenden
Enzyme. Mit diesem Wissen können wir Wildstämme genetisch
modifizieren, um dadurch ganz bestimmte Abbauprozesse zu optimieren
und zu kontrollieren.» Das S. commune-Genom dürfte
dafür einen reichen Fundus liefern, besitzt der
Spaltblättling doch gemäss der Erbgutanalyse die
umfangreichste Enzymmaschinerie aller Ständerpilze
(Basidiomycota) zum Verwerten von Polysacchariden –
Kohlenhydrate beziehungsweise langkettige Zucker – sowie einen
bislang einzigartigen Abbaumechanismus für Lignin. Diese
enzymatische Vielfalt erkläre auch, warum S. commune derart
weit verbreitet ist, so Schwarze; er könne sich einfach von
«fast allem» ernähren.
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