Empa-Forschende entwickeln neue Flammschutzmittel
Toxikologischer Cross-Check
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Tests mit verschiedenen Zellen
Das Team um Cordula Hirsch exponierte sowohl Lungenzellen als auch Makrophagen (Fresszellen) mit den Flammschutzmitteln. Die Empa-Forscherin konnte nur für eine der drei Substanzen keine toxischen Reaktionen feststellen. Doch die Lunge ist hauptsächlich bei der Herstellung und Verarbeitung in Pulverform von den Auswirkungen der Flammschutzmittel betroffen. Später gelangen die giftigen Stoffe über die Haut in den Organismus und können dort entweder Hautschäden oder sogar neurotoxische Wirkung entfalten.
Daher gab Hirsch die Proben an Stephanie Mathes von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil weiter, die zusammen mit ihrem Team die neuen Flammschutzmittel auf ihre Hautverträglichkeit untersuchte. Dabei züchteten die Forscherinnen menschliche Haut und behandelte diese mit unterschiedlich hohen Konzentrationen des Flammschutzmittels. Für die neurologischen Abklärungen war Stefan Schildknecht mit seinen Mitarbeitern von der Universität Konstanz zuständig. Dabei untersuchte er die direkte Wirkung des Stoffes auf neuronale Effekte mit Hilfe von Tests mit Hirnzellen.
Fazit der Forschenden: Zwei der drei Flammschutzmittel fielen bei den Tests durch. Beide führten zu einer Schädigung der verwendeten Testzellen und kommen so für eine Weiterentwicklung nicht mehr in Frage. Die Forschenden haben allerdings auch gezeigt, dass das neu entwickelte EDA-DOPO nicht nur eine bessere Flammschutzwirkung aufweist als bisher erhältliche Produkte, sondern auch bei den durchgeführten Tests keinerlei toxische Wirkung aufweist. Somit ist EDA-DOPO ein guter Kandidat, um die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen.
Informationen
Dr. Cordula Hirsch
Particles-Biology Interactions Laboratory
Tel. +41 58 765 7791
Dr. Sabyasachi Gaan
Advanced Fibers
Tel. +41 58 765 76 11
Redaktion / Medienkontakt
Cornelia Zogg
Kommunikation
Tel. +41 58 765 45 92
Literatur
Multiparameter toxicity assessment of novel DOPO-derived organophosphorus flame retardants, C Hirsch, B Striegl, S Mathes, C Adlhart, M Edelmann, E Bono, S Gaan, KA Salmeia, L Hoelting, A Krebs, J Nyffeler, R Pape, A Bürkle, M Leist, P Wick, S Schildknecht, Archives of Toxicology, DOI: 10.1007/s0204-016-1680-4
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