Eröffnung STARTFELD

Mehr Raum für neue Geschäftsideen

14.03.2016 | AMANDA ARROYO

Die Förderplattform STARTFELD macht einen bedeutenden Schritt vorwärts. Sie hat in St. Gallen neben der Empa ein Innovationszentrum eröffnet. Dieses soll ein Kristallisationspunkt für innovative Jungunternehmen und KMU der Ostschweiz sein.

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Neue Geschäftsideen haben viele, doch nur die wenigsten davon werden auch tatsächlich umgesetzt. Die Gründe dafür sind: keine Zeit, fehlende Mittel, fehlende Infrastruktur, kein Kundenzugang oder fehlendes Wissen, wie so etwas realisiert werden könnte. Damit innovative Menschen mehr Ideen zur erfolgreichen Unternehmensgründung weiterentwickeln können, existieren Anlaufstellen wie STARTFELD. Sie stellen die richtigen Fragen, bieten ein Netzwerk und zeigen Finanzierungsmöglichkeiten auf, denn die ersten Schritte sind für den Erfolg eines Start-up-Unternehmens entscheidend.

«Wenn jemand eine Geschäftsidee hat, ist STARTFELD eine gute Adresse», sagt Peter Frischknecht, der Geschäftsführer des Vereins. Er fördert innovative Projekte in der Region St. Gallen Bodensee bis zum erfolgreichen Markteintritt. «Deshalb bieten wir nicht nur ein breites Netzwerk, Beratung, Coaching und Finanzierung», sagt Frischknecht, «sondern neuerdings auch Raum.» Genau dieser wurde am 11. März 2016 eröffnet.

Eröffnung, einmal ganz anders

Die Feier war unkonventionell gestaltet, denn die rund 200 geladenen Gäste konnten die neuen Räume auf eigene Faust erkunden. Statt langen Reden warfen Förderer und Verantwortliche von STARTFELD aus Universität, Fachhochschule, Stadt St. Gallen, St. Galler Kantonalbank und Empa Fragen und Antworten ein. Dabei erklärte etwa Empa-Direktor Gian-Luca Bona, dass ihm seine Heimatstadt St. Gallen auch aus wirtschaftlicher Sicht sehr am Herzen liegt. Ihm sei wichtig, Innovationen in der Nachbarschaft anzustossen.

Das Zentrum befindet sich nämlich unmittelbar neben der Empa, im ehemaligen «Tagblatt-Gebäude» an der Lerchenfeldstrasse 3. Zunächst verfügt das Innovationszentrum über gut 900 Quadratmeter Fläche. Darin befinden sich fest eingemietete Start-up-Unternehmen, ein FabLab, Sitzungszimmer, Gemeinschaftsarbeitsräume und Veranstaltungsflächen, die individuell buchbar sind. Die Gemeinschaftsräume sind mit Experten der Hochschule Luzern konzipiert worden und fördern das gemeinsame Arbeiten. In einer zweiten Phase ab Mitte 2017 wird das Innovationszentrum um zusätzliche 4'500 Quadratmeter erweitert. Sollte dieser Platz nicht ausreichen, können weitere Flächen erschlossen werden. Dies ist durchaus denkbar, denn die ersten 900 Quadratmeter haben sich laut Frischknecht praktisch von selbst gefüllt.

STARTFELD inspiriert

Unter den Mietern befindet sich beispielsweise die Firma «Advertima», in der rund zehn Personen eine cloudbasierte, individualisierte Werbesoftware entwickeln. «Vor kurzem war der Initiator noch ein Mitglied unseres STARTFELD-Teams», sagt Frischknecht. «Er hat seine eigene Firma gegründet und ist mit ihr bei uns eingezogen.» Dies zeigt, dass STARTFELD inspiriert und zu neuen Firmengründungen anregt.

Auch Spin-offs der Empa sollen im STARTFELD gefördert werden. Das erste Jungunternehmen der Empa, das sich im Lerchenfeld einquartiert hat, ist «MycoSolutions». Das Team rund um Empa-Forscher Francis Schwarze hat viel Knowhow auf dem Gebiet, wie Holz vor kupferresistenten Pilzen geschützt werden kann. Dabei nutzen sie selbst Pilze, um etwa Holzmasten beständiger zu machen, oder auch zur Baumpflege. Mit ihren massgeschneiderten biologischen Pflanzenschutzmitteln können sie Bäume mit einfachen Behandlungen vor schädlichen Stadt- und Strassenemissionen schützen.

Seit Anfang Mai ist auch das KRISS (Korea Research Institute for Standards and Science) im Innovationszentrum eingemietet. Das KRISS arbeitet in einem Forschungsprojekt mit der Empa-Abteilung «Particles-Biology Interactions» zusammen.

Diese Beispiele zeigen, wie STARTFELD zwei Aspekte der Innovationsentwicklung miteinander verbindet: Die stark organisierte Top-Down-Entwicklung von KMU und Forschungsinstitutionen und die wilde bottom-up-Vorgehensweise von Start-ups. Beide lernen voneinander. Gerade Unternehmensgründungen und Projekte in den Bereichen Materials meet Life und Precision meets IT sind für die nahe gelegenen Institutionen Empa, Universität St.Gallen, Fachhochschule St.Gallen und Kantonsspital St. Gallen besonders wichtig. Damit sind mit der umliegenden Wirtschaft erhebliche Synergien möglich. Mit solch idealen Voraussetzungen bleibt der nächste Gedankenblitz wohl nicht mehr so schnell auf der Strecke.

Weitere Informationen
Peter Frischknecht
Marketing, Wissens- und Technologietransfer
Tel. +41 58 765 71 85

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