Rosetta-Mission beendet
So long and thanks for the probes!
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Forschende der Universität Bern und der Empa, die gemeinsam für die Entwicklung des Analyseinstruments ROSINA (mit vollem Namen «Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral Analysis») verantwortlich waren, beobachteten Rosettas Reise durchs All mit Stolz. Eine Reise, die im März 2004 begann, als Rosetta – ihren Kinderschuhen entwachsen, fertig entwickelt und mit elf unterschiedlichen Instrumenten beladen – die Erde an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete verliess. Ihre Mission: ein noch nie dagewesenes Unterfangen; sie sollte nach einer Reise von 12 Jahren einen Kometen begleiten, Daten über diesen sammeln – und dabei auch gleich einen Lander auf dem Kometen absetzen. Ein Novum in der Geschichte der Raumfahrt.
Ein toller Stunt: ferngesteuert auf einem Kometen landen
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Nach einem ersten Erd-Gravitationsschub im März 2005 und einem Mars-Gravitationsschub zwei Jahre später traf sie auf ihrem Weg durch den Weltraum den Asteroid «Steins» und, nach einem dritten Gravitationsschub im Jahre 2009, den Asteroid «Lutetia». Rosetta verabschiedete sich dann in einen Tiefschlaf von drei Jahren, ehe sie sich im Januar 2014 planmässig wieder «zum Dienst» meldete und im Mai desselben Jahres auf das Rendez-vous mit ihrem Zielkometen «67P/Churyumov-Gerasimenko» – kurz «Tschuri» – vorbereitete.
Im August erreicht sie schliesslich ihr Ziel und setzt ihren langjährigen Passagier Philae auf dem Kometen ab, um Daten nicht nur aus der Atmosphäre, sondern auch von der Oberfläche des Kometen zu gewinnen. Ganze zwei Jahre verbrachte sie gemeinsam mit Tschuri. Und während Philae auf der Kometenoberfläche verloren ging, verrichtete Rosetta weiterhin gewissenhaft ihre Arbeit im Orbit des einsamen, eisigen Brocken im All.
Am Freitag, dem 30. September 2016, endet Rosettas weite Reise; insgesamt legte die Raumsonde rund 6.4 Milliarden Kilometer zurück. Da eine Heimkehr zur Erde nicht möglich ist, liessen sie ihre «Betreuer» an der ESA kurz vor 13 Uhr Mitteleuropäischer Zeit auf dem Kometen landen. Rosettas letzte Ruhestätte befindet sich in der Kometenregion «Ma’at», die nach dem Namen der ägyptischen Göttin für Wahrheit und Gerechtigkeit und der Herrscherin über die Sterne benannt ist – wahrlich eine würdige letzte Ruhestätte für die emsige Raumsonde.