Die Anwendungen des thermischen Spritzens begegnen einem auf
Schritt und Tritt: Teflonpfannen und Bügeleisensohlen,
Motorenteile und Turbinenschaufeln bis hin zu Medizinalimplantaten.
Die Beschichtungen dienen dabei hauptsächlich dem Schutz von
Oberflächen vor mechanischen, chemischen und thermischen
Belastungen. Einen international anerkannten Beitrag zu den
Erfolgen dieser Technologie leistet die Empa am Standort in Thun.
Sie betreibt seit elf Jahren als einzige Institution in der Schweiz
wissenschaftliche Forschung sowie Werkstoff- und
Schichtentwicklungen im Bereich des thermischen Spritzens.
Einige der neusten Forschungsergebnisse werden in Basel zu sehen
sein: zum Beispiel Nanopulver, die als Grundstoff für
verschiedene Verfahren des thermischen Spritzens dienen. Diese
Pulver bestehen aus Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als
100 Nanometer. Verglichen mit dem Ausgangsmaterial verfügen
sie über neuartige und erstaunliche Eigenschaften. Mit zwei
neu konzipierten Pilotanlagen ist die Empa in der Lage,
massgeschneiderte Nanopulver im Kilogramm-Massstab pro Stunde zu
produzieren.
Eine weitere aktuelle Entwicklung der Empa ist eine
durchgängig poröse und trotzdem äussert stabile
Titanbeschichtung für Hüftimplantate. Die neuartige
Schicht ermöglicht eine wesentlich verbesserte Verbindung von
Knochen und Implantat. Ist sie nämlich vollständig von
Poren durchzogen, können die Knochenzellen durch die gesamte
Dicke der Schicht einwachsen.
Ausserdem stellt die Empa eine Messmethode zur Bestimmung der
Schichthaftung vor, die sie in Zusammenarbeit mit Europäischen
Forschungsinstituten und mit Unterstützung Schweizer
Industriepartner entwickelt hat. Damit lässt sich das
kohäsive oder adhäsive Versagen einer Schicht messen
– also der Bruch in der Schicht oder an der Grenzfläche
zwischen Schicht und Grundwerkstoff. Ein Gerät, das nach
dieser Methode arbeitet, ist bereits auf dem Markt. Es führte
zudem zum Vorschlag einer neuen Europäischen und
Internationalen Norm.
Die ITSC bietet an drei Tagen aktuelle und ausgiebige
Informationen: Das Konferenzprogramm umfasst 229 Vorträge,
über 90 Poster und eine Leistungsschau mit über 30
weltweit führenden Firmen. Zusätzlich werden
anlässlich eines Industrieforums praktische Anwendungen
vorgeführt und ausgewählte Firmen vorgestellt.
Organisiert wird die Konferenz gemeinsam von der American Society
of Materials – Thermal Spray Society (ASM-TSS), dem
International Institute of Welding (IIW) und dem Deutschen Verband
für Schweissen und verwandte Verfahren e.V. (DVS).
Dr. Bärbel
Zierl
Kontakt:
Dr. Stephan
Siegmann, Leiter der Gruppe Beschichtungstechnik,
Tel. 033 228 29 45, stephan.siegmann@empa.ch
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