Traditionelle Verleihung des Empa-Forschungspreises

Schadstoffe in der Natur(e) und Wärme leitende Diamanten

Oct 21, 2005 | BÄRBEL ZIERL

Anlässlich des PhD-Symposiums an der Akademie verlieh die Empa-Forschungskommission am 20. Oktober zum dritten Mal den Empa-Forschungspreis. Ausgezeichnet wurden Patrick W. Ruch für seine wissenschaftlich hochstehende Diplomarbeit „Interfacial Microstrucutre of Al(Si)-Diamond Composites“ und Stefan Reimann, Konrad Stemmler, Matthias Hill sowie Doris Folini für ihre exzellente Publikation „Low European methyl Chloroform emissions inferred from long-term atmospheric measurements“ im Wissenschaftsmagazin „Nature“.

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Louis Schlapbach, Stefan Reimann, Matthias Hill, Patrick Ruch (v.l.n.r.)

 

In seiner Diplomarbeit an der Empa in Thun untersuchte Ruch mit Diamantpartikeln verstärkte Verbundwerkstoffe mit einer Aluminium- und Aluminium-Silizium-Matrix. Derartige Werkstoffe eignen sich wegen ihrer extrem hohen Wärmeleitfähigkeit für äusserst anspruchsvolle Einsätze, z.B. für elektronische Bauteile, die mit ihrer immer grösser werdenden Leistungsdichte enorme Anforderungen an die Wärmesenken stellen. Ruch gelang es, wichtige Materialeigenschaften des neuen Werkstoffs erstmals zu evaluieren und zu beschreiben.  

Reimann, Stemmler, Hill und Folini wiesen anhand langjähriger Messreihen am Jungfraujoch und an der Westküste Irlands nach, dass die europäischen Trichlorethan-Emissionen relativ tief sind; deutlich tiefer als die kurz zuvor publizierten Ergebnisse einer europäischen Messkampagne. Die Bestimmungen des Montreal-Protokolls, welches die Verwendung von Trichlorethan in Europa seit 1996 verbietet, werden folglich weitgehend eingehalten. Das Wissenschaftsmagazins „Nature“ publizierte diese Forschungsergebnisse in der Ausgabe vom 3. Februar 2005. (vgl. Empa-Medienmitteilung "Trichlorethan-Emissionen in Europa nach unten korrigiert")

Der Forschungspreis wird jährlich verliehen; erstmals geschah das 2003, zum zweiten Male 2004. Jetzt überreichte CEO Schlapach bereits die dritte Auszeichnung. Der Preis dient vornehmlich der Nachwuchsförderung und richtet sich insbesondere an jüngere Forschende.