Nationales Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe

NABEL: Seit 25 Jahren im Dienste einer sauberen Luft

Jan 13, 2004 | MARTINA PETER
Das nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe misst seit 25 Jahren die Luftverschmutzung in der Schweiz. Aus Anlass des Jubiläums ziehen das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und die Empa am 16. Januar 2004 an einer Tagung Bilanz und schauen in die Zukunft.
https://www.empa.ch/documents/56164/314421/a592-2003-07-04-b1m+Dicke+Luft.jpg/93a1c3bf-9bd0-42a5-9a74-2b29901d4f03?t=1448300971000
Die NABEL-Messstation in Dübendorf
 

Strahlendes Wetter und Rekord-Temperaturen prägten den vergangenen Sommer. Damit verbunden war aber auch eine langanhaltende Belastung durch Ozonkonzentrationen, die weit über den gesetzlichen Grenzwerten lagen. Das hat wiederum gezeigt: Es braucht eine kontinuierliche Überwachung der Luftqualität in der Schweiz, denn sie schafft die Grundlage für eine sachgerechte Information der Öffentlichkeit.

Systematische Messungen von Schadstoffen in der Aussenluft werden in der Schweiz seit den sechziger Jahren durchgeführt, wobei man sich zu Beginn hauptsächlich auf Schwefeldioxid und Staub konzentrierte. Daraus ging 1978 das Nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL) hervor, das heute gemeinsam vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und von der Empa betrieben wird. Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums des NABEL halten BUWAL und Empa an einer Tagung am 16. Januar 2004 Rück- und Ausblick.

Das NABEL erfasst heute die Luftverschmutzung an 16 Standorten und bildet das Rückgrat der schweizerischen Immissionsmessungen. Die Stationen sind über das ganze Land verteilt und messen die Luftqualität an Standorten mit unterschiedlicher Belastung (z.B. Strassen im Stadtzentrum, Wohngebiet, ländliche Station). Das NABEL misst Leitschadstoffe von nationaler Bedeutung und Verbreitung (Stickstoffdioxid, Ozon, Feinstaub, etc.), wobei das Messprogramm neueren Erkenntnissen und veränderten Anforderungen angepasst wird. Insbesondere setzt sich das NABEL zum Ziel, neue Problemstoffe frühzeitig zu erkennen und Messungen dazu rasch in das Messnetz zu integrieren.

NABEL-Daten als Grundlage für luftreinhaltepolitische Massnahmen

Die Beurteilung der Messresultate im Zusammenhang mit gesetzlich festgelegten Immissionsgrenzwerten zeigt die Probleme der Luftqualität auf. Daraus lassen sich Luftreinhalte-Massnahmen ableiten und begründen. Das Messnetz ist deshalb ein wichtiges Instrument für die Luftreinhalte-Politik. Es zeigt, welche Erfolge die Luftreinhalte-Massnahmen der Schweiz und der Nachbarländer haben. Natürlich führt ein Messnetz allein nicht zu sauberer Luft. Aber das Erfassen und Beurteilen der Luftqualität und die Vermittlung dieser Information an die Behörden und die Bevölkerung sind wichtige Schritte auf dem Weg dazu.

Europäische Länder tauschen Daten aus

Das NABEL leistet durch einen intensiven Datenaustausch einen wesentlichen Beitrag zu mehreren internationalen Messprogrammen wie dem "European Monitoring and Evaluation Programme" (EMEP), das die grossräumige Ausbreitung von Luftschadstoffen über Europa untersucht, dem EUROAIRNET der europäischen Umweltagentur und dem "Global Atmosphere Watch" (GAW) der World Meteorological Organization (WMO).

Die mit dem NABEL erhobenen Daten stehen überdies für wissenschaftliche Untersuchungen über Luftschadstoffe zur Verfügung (Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit, Zusammenhang mit der Meteorologie, atmosphärenchemische Studien u.a.). Das Zusammenspiel von Messnetzbetrieb und Forschung ist nötig, damit das Messnetz neuen Herausforderungen begegnen kann.

 
Fachliche Auskünfte:

Empa, Abteilung Luftfremdstoffe/Umwelttechnik
Brigitte Buchmann, Tel. 01 823 41 34, und Christoph Hüglin, Tel. 01 823 46 54,

BUWAL, Abteilung Luftreinhaltung, Sektion Grundlagen,
Urs Nyffeler, Tel. 031 322 69 63 und Rudolf Weber, Tel. 031 322 25 60

Für die Redaktion an der Empa:

Martina Peter, Abteilung Kommunikation/Marketing, Tel. 01 823 49 87,