Holz zersetzende Pilze schaden auch dem Klima
Kranke Stadtbäume als Quelle für Treibhausgase

Legende: Vollständig «überwallte», also ausgeheilte Wunde an einem Pappelstamm nach einer Behandlung mit Sporensuspensionen von Trichoderma atroviride. | |||
Wer sich eine Stadt ohne Alleen, Pärke und anderen schattigen «Oasen» vorstellt, hat nur noch Beton und Asphalt vor Augen. Eine solche Stadt würde viel von ihrer Lebensqualität verlieren. Jedoch sind im urbanen Gebiet Mensch und Tier auf die Schatten- und Sauerstoffspender angewiesen. |
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Dies gilt es bei den heutigen weltweiten Bestrebungen zur CO2-Reduktion zu vermeiden. Stadtbäume sollten nach Möglichkeit gesund bleiben und via Photosynthese CO2 in Sauerstoff umwandeln – und nicht umgekehrt Treibhausgase produzieren. Durch den Pilzbefall verliert der Baum auch an Stand- und Bruchfestigkeit und droht beim nächsten Sturm umzustürzen. |
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Obere Reihe: Holzproben weisen nach einer sechswöchigen Inkubation einen starken Befall durch Holz zerstörende Pilze auf. Untere Reihe: Holzproben, die mit einer Sporensuspension von Trichoderma atroviride behandelt wurden, sind dagegen resistent. | ||
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So ganz nebenbei – meist in seinen Ferien – berät der Empa-Forscher Städte wie Singapur und gibt ihnen Tipps zur biologischen Pilzbekämpfung. Er isoliert den Krankheitserreger, legt Kulturen an und sucht den geeigneten Gegenspieler. Dadurch müssen die befallenen Bäume nicht gefällt werden. |
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Die Erforschung und Nutzbarmachung von bestimmten Pilzen gehört zu den Hauptaufgaben von Francis Schwarze und seiner Arbeitsgruppe «Holzschutz / Biotechnologie» an der Empa. So konnte er mit Hilfe von Pilzen Klangholz so verändern, dass Geigenbauer daraus eine Geige mit besonders guten Klangeigenschaften herstellen können. Ein weiteres Forschungsprojekt befasst sich mit der gezielten Veränderung von Zellstrukturen der «Brotbäume» der Schweiz – Fichte und Tanne – durch den Einsatz des Weissfäuleerregers Physisporinus vitreus. Die Strukturveränderung macht das einheimische Holz zugänglicher für eine Behandlung mit Holzveredelungssubtanzen, wodurch Qualität und Härte von Tropenhölzern erreicht werden könnte. |
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