Empa Sommercamp 2015

Forschung an der Empa für einmal anders

Jul 16, 2015 | MARTINA PETER
Normalerweise ist die Empa Arbeitsplatz für die «Grossen». Doch in der Woche vom 13.–17. Juli 2015 war die Empa auch etwas für die «Kleinen». Am Standort Dübendorf fand nämlich das alljährliche Sommercamp für Kinder statt. 17 Sprösslinge von Empa-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern im Alter von sieben bis zwölf Jahren waren gekommen, um in die Welt der Wissenschaft und Forschung einzutauchen.
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Autorin: Selina Chistell

Sechs Mädchen und elf Knaben verbrachten ihre erste Sommerferienwoche weder am Strand, noch in der Badi oder in den Bergen, sondern auf dem Empa-Gelände in Dübendorf. Dort besuchten sie das Empa Sommercamp und machten fünf Tage lang den Arbeitsplatz ihrer Eltern unsicher. Alle profitieren: Für die Kinder ist das Sommercamp Kinder unterhaltsam und lehrreich, und für die Eltern  ideal, um Familie und Beruf zu kombinieren. So konnten die Kinder morgens mit ihren Eltern zur Arbeit kommen und abends wieder mit ihnen nach Hause fahren.

Spielend lernen

Nachdem die Kinder am ersten Tag ihre anfängliche Schüchternheit abgelegt und sich ein wenig kennengelernt hatten, ging es gleich auf Entdeckungsreise in die Labors. Die Kinder durften in verschiedene Forschungsgebiete eintauchen und dabei in weisse Laborkittel schlüpfen. Schutzbrille und Handschuhe durften natürlich auch nicht fehlen. So fühlten sich die Kinder wie wahre Forscher und konnten es kaum erwarten mit Pipette und Reagenzgläsern zu hantieren und den PH-Wert von verschiedenen Flüssigkeiten zu ermitteln.

In der Motorenhalle ging’s um Technik. Dort bauten die Kinder ein Raketenauto, das mit einem Ballon angetrieben wurde. Nach dem einen oder anderen Motorschaden durch platzende Ballone konnte das Wettrennen dann doch noch gestartet werden.
Im Keller des Laborgebäudes erfuhren die Campteilnehmer etwas über die Zusammensetzung der Luft sowie über Schadstoffe und Gase, die uns jeden Tag umgeben. Anhand von Versuchen und Experimenten zeigten die Forscherinnen den Kindern, welchen Effekt Treibhausgase und UV-Strahlen auf unseren Planeten haben.


Beim nächsten Posten lernten die Kinder verschiedene Holzarten und deren Eigenschaften kennen. Danach bastelten sie mit Leisten aus Fichte, Lärche, Robinie oder Buche ein Musikinstrument. Beim Ausprobieren stellten sie fest: Holz ist nicht gleich Holz und kann ganz unterschiedlich klingen.
Am zweiten Tag des Camps waren besonders die Knaben der Gruppe aufgeregt, denn auf dem Programm stand das Brückenbauen. Hinter dem Empagelände am Chriesbach sollten dieses Jahr nicht nur eine, sondern gleich zwei Brücken gebaut werden. Voller Motivation diskutierten die Kinder bereits vor dem Start, wie die Brücken aussehen sollten. Der Aufbau war jedoch kniffliger als gedacht. Mit tatkräftiger Unterstützung vom ehemaligen Empa-Direktor und Bauingenieurprofessor Urs Meier und anderen fleissigen Helfern, meisterten die Kinder dennoch auch diese Aufgabe und erstellten nach einer selbsttragenden Bogenbrücke auch noch eine Spannbrücke. Die beiden Konstruktionen hielten und trugen alle Campteilnehmerinnen und -teilnehmer sicher über das Gewässer. Nach getaner Arbeit, bei strahlendem Sonnenschein und heissen Temperaturen kühlten sich die Kinder und auch die Leiterinnen und Leiter mit einem Eis ab und gönnten sich eine kleine Pause. Die spannende Woche wurde mit einem Orientierungslauf und einem Besuch im Technorama in Winterthur abgerundet.

Kinder für Chemie, Technik oder Naturwissenschaften begeistern

Margrit Conradin, Organisatorin und langjährige Leiterin des Sommercamps, will den Eltern nicht nur eine gute Betreuung für ihre Kinder anbieten, sondern den Mädchen und Buben auch das Arbeitsumfeld von Ingenieuren, Chemielaborantinnen oder Materialwissenschaftlern näher bringen. Auf spielerische Art und Weise sollen sie in diese Berufswelten eintauchen und hautnah erleben, was Forschung bedeutet. Und wer weiss, vielleicht entscheidet sich eines Tages die eine oder der andere für eine Ausbildung in einem dieser Bereiche. Das ist aktive Nachwuchsförderung.

 
 
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