Kompetenzzentrum für neuartige metallische Werkstoffe und Prozesse

Empa stärkt Standort Thun

Jan 20, 2017 | MICHAEL HAGMANN
Die Empa plant in Thun ein Kompetenzzentrum für neuartige metallische Werkstoffe und Prozesse. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat des Kantons Bern eine Aufbauhilfe von 10 Mio. Franken, während die Stadt Thun das Vorhaben mit 1,7 Mio. Franken unterstützt. Die Mittel der öffentlichen Hand machen 75 Prozent des geplanten Investitionsvolumens aus. Sie sollen für den Ausbau der Forschungsaktivitäten der Empa und für das Bereitstellen von Flächen für Start-ups eingesetzt werden. Das Vorhaben sichert am Empa-Standort Thun rund 70 hochqualifizierte Arbeitsplätze. Im Bereich 3D-Druck strebt die Empa eine Zusammenarbeit mit dem Innovationspark in Biel und der sitem-insel AG an.
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Die Empa in Thun ist ein wichtiger Partner der Wirtschaft und sie vertritt den ETH-Bereich im Kanton Bern. Sie verfügt über grosse Kompetenzen im Bereich der anwendungsorientierten Materialwissenschaften, die auch für die additive Fertigung (3D-Druck) wichtig sind. Die Empa wird in den kommenden Jahren ihre Forschung zur Verarbeitung von metallischen Legierungen und keramischen Werkstoffen für die additive Fertigung intensivieren.

Der Kanton Bern und die Stadt Thun setzen sich gemeinsam dafür ein, dass dieser zukunftsweisende Forschungszweig am Empa-Standort Thun weiterentwickelt wird. Denn die Forschungsergebnisse in diesem Bereich sind für die im Kanton Bern angesiedelten Branchen – Medizinaltechnologie, Präzisionsindustrie sowie Uhrenfabrikation – von besonderer Bedeutung. Unternehmen in diesen Bereichen erhalten dank dem neuen Kompetenzzentrum die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit mit der Empa bei den 3D-Fertigungsprozessen zu vertiefen.

Staatsbeitrag im Umfang von 75 Prozent des Projektumfangs

Die Empa rechnet für den Aufbau des Kompetenzzentrums in der sogenannten «Additiven Fertigung» am Standort Thun mit einem Investitionsvolumen von 15,5 Mio. Franken. Der Kanton Bern und die Stadt Thun beteiligen sich mit 75% bzw. 11,7 Mio. Franken am Vorhaben. Damit unterstützt die öffentliche Hand den Ausbau des Standorts und der Forschungsaktivitäten sowie die Ansiedelung von Start-up-Unternehmen. Mit Beiträgen im Umfang von 9,7 Mio. Franken (8,4 Mio. Franken Kanton Bern, 1,3 Mio. Franken Stadt Thun) unterstützen der Kanton Bern und die Stadt Thun Investitionen in Anlagen und Laboratorien und decken teilweise zusätzliche Kosten für Personal. Um Ansiedelungen von Hightech-Unternehmungen mit Nähe zur Empa zu erleichtern, gewähren sie zusätzlich Mietzinsgarantien im Umfang von 2 Mio. Franken (Kanton Bern 1,6 Mio. Franken, Stadt Thun 0,4 Mio. Franken).

Die Beiträge der öffentlichen Hand zuhanden der Empa sind an die Auflagen geknüpft, dass diese den Standort Thun mindestens bis ins Jahr 2030 im bisherigen Umfang aufrecht erhält, dort den Forschungsschwerpunkt 3D-Druck aufbaut sowie eine Zusammenarbeit mit dem Innovationspark in Biel und der sitem-insel in Bern anstrebt. «Additive Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck sind für die Schweizer Industrie, vor allem für zahlreiche KMUs, von enormer Bedeutung», sagt Empa-Direktor Gian-Luca Bona. «Mit dieser Unterstützung sind wir in der Lage, in Thun ein Kompetenzzentrum für neuartige metallische Werkstoffe und Prozesse aufzubauen, das den Innovationsprozess in diesem Bereich wesentlich beschleunigt.»

Für Regierungsrat Christoph Ammann, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern, ermöglichen der Kanton Bern und die Stadt Thun dem einzigen ETH-Bereichsstandort im Kanton, sich in einem zukunftsträchtigen Bereich weiterzuentwickeln. Diese Investition sichere und schaffe hochqualitative Arbeitsplätze in der Region, betonte Christoph Ammann anlässlich der Medieninformation in Thun. Auch Thuns Stadtpräsident Raphael Lanz freut sich, dass mit der Empa «der ETH-Bereichsstandort Thun gestärkt und sogar ausgebaut werden kann». Viele namhafte Unternehmen hätten Kanton und Stadt Thun ausdrücklich zu dieser Förderung ermutigt. Dies, nachdem die Stadt Thun zusammen mit dem Kanton immer wieder habe für den Standort Thun kämpfen müssen.

Empa-Kompetenzzentrum, Swiss Innovation Park und sitem-insel ergänzen sich
Nach den beiden Projekten Switzerland Innovation Park Biel/Bienne und sitem-insel AG in Bern ist der Ausbau der Empa in Thun das dritte Projekt, das sich auf das neue Innovationsförderungsgesetz abstützt. Die drei Projekte ergänzen sich nach Auffassung des Regierungsrats und der Stadtregierung Thun ideal, indem sie im gleichen Bereich unterschiedliche Teilgebiete abdecken. So können die an der Empa entwickelten neuartigen Materialien und optimierten Druckprozesse in Biel auf ihre industrielle Anwendbarkeit weiter entwickelt werden. Die sitem-Insel kann für Medtech-Anwendungen, beispielsweise für Implantate, klinische Versuche durchführen.


Link

Die Medienmitteilung des Kantons Bern und weitere Mediendokumentationen (Präsentationen und Referate) von der Medienkonferenz vom 20. Januar 2017 finden Sie hier.


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