Lehre Konstrukteur/in EFZ
Urs Hintermüller Berufsbildner mit Herzblut
Der gelernte Maschinenmechaniker Urs Hintermüller begann an der Empa als Versuchsmechaniker in einer auf Bauteilprüfungen spezialisierten Abteilung. Mit seiner Ausbildung, die in etwa dem heutigen Polymechaniker entspricht, wollte er hier ein paar Jahre Erfahrung sammeln und sich dann verändern, da er «nicht das ganze Leben das Gleiche» machen wollte. Also absolvierte er die Höhere Fachschule in Schaffhausen in der Abteilung Maschinenbau/Konstruktion. Als dann an der Empa eine Stelle im Konstruktionsbüro frei wurde, bewarb er sich erfolgreich und wechselte im Jahr 2007 die Abteilung; inzwischen ist er schon 21 Jahre hier beschäftigt.
Anfangs wurden in der Konstruktion noch keine Lernenden ausgebildet, es machten aber hin und wieder lernende Polymechaniker aus der internen Werkstatt hier ein Praktikum. Als man sich dann zur Ausbildung von Konstrukteuren entschloss, übernahm Urs nach einem Kurs zum «Berufsbildner im Nebenamt» bei Swissmem dann diese anspruchsvolle Aufgabe. Er brachte dazu schon einige Erfahrung mit, da er vor seiner Zeit an der Empa mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Sozialprojekten zur Arbeitsintegration gearbeitet hatte.
Inzwischen hat er 5 Lernende auf dem Weg zu ihrer Qualifikation betreut und findet es interessant, diese in einer Zeit zu begleiten, in der sie ihre Persönlichkeit entwickeln. Er hat Freude daran, ihnen sein grosses Wissen weiterzugeben und sie beruflich «fit» zu machen.
Was sollte jemand mitbringen?
Die Lernenden sollten neugierig sein, Freude an der Technik haben. Sollten Neues entwickeln wollen. In der Lehre wird ihnen das Handwerkliche vermittelt, die Kreativität, die Ideen, die Neugierde jedoch müssen sie selber mitbringen. Urs Hintermüller fällt auf, dass sich die Jugendlichen in den letzten Jahren verändert haben, oft haben sie schon beim Start der Lehre recht konkrete Vorstellungen, was sie danach machen wollen. Gelegentlich kommt es jedoch anders als geplant. Das Auftreten der jungen Menschen ist eher selbstsicherer geworden. «Das kommt uns sehr entgegen, da wir es in der Konstruktion viel mit Kunden zu tun haben. Wir machen Vorschläge und diskutieren diese mit unseren Auftraggebern», sagt Hintermüller. Anfangs können die angehenden Konstrukteure und Konstrukteurinnen teils ihre Argumente für oder gegen etwas noch nicht so gut verkaufen. «Das bringen wir ihnen aber in den 4 Jahren Lehrzeit bei», so der Berufsbildner.
Die Ausbildung hat sich seit dem grossen Schritt vom Zeichner zum Konstrukteur nicht mehr so sehr verändert. Der Konstrukteur/die Konstrukteurin begleitet einen Auftrag von der Planung bis zur Ausführung. Das hat den Job sicher aufgewertet. Auch die Arbeitsweise hat sich geändert. Es wird am Computer und in 3D gearbeitet. Da ist es schon von Vorteil, dass die Jugendlichen heute eine grosse Affinität zu elektronischen Geräten und Computern mitbringen. Nachgelassen hat bei den meisten jedoch das Vorstellungsvermögen. «Früher konnten wir jemandem eine Zeichnung vorlegen und es entstand daraus eine Vorstellung in seinem/ihrem Kopf». Heute zeigt der Computer das Bild in drei Dimensionen, dieses kann gedreht werden und so können Bauteile von allen Seiten betrachtet werden. «Wir machen daher schon in der Schnupperlehre eine Übung, die uns etwas über das Vorstellungsvermögen aussagt. Früher konnten die meisten diese Übung ohne grosse Erklärungen lösen, heute kann das kaum jemand mehr», so Urs Hintermüller.
Was macht die Ausbildung an der Empa besonders attraktiv?
In den 4 Lehrjahren sind nicht reine Übungsarbeiten zu meistern, sondern reale Aufträge. Besonders interessant ist, dass hauptsächlich Prototypen beziehungsweise Einzelanfertigungen gemacht werden, keine Serienteile. Das macht die Ausbildung an der Empa sicher spannender als anderswo. «In den letzten Jahren hatten wir gute Lernende, die gute Abschlussnoten erreicht haben», freut sich Hintermüller, «wir bleiben mit den meisten auch nach der Ausbildung noch in Kontakt».
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